das Abenteuer beginnt

Endlich gehts los - in Ushuaia hält mich nichts mehr! Meine Spanischkenntnisse habe ich in der Escuela del Idiomas mas sud del mundo beendet. Hier ist alles 'mas sud del..' la cerveca mas sud... ect. Ich frage mich wo die Kloschüssel mas sud del mundo steht.

Ich gehe noch schnell zum Kiosco um die Ecke und verabschiede mich vom el Japonese viejo. Er kam vor über 40 Jahren mit seiner Honda bis nach Ushuaia und da blieb er hängen. Für mich gehts jetzt aber los. Bei kühlem Wind tauche ich gleich ausserhalb von Ushuaia in die wilde Berglandschaft ein. Die hüglige Strasse fordert mich gleich mit meinem schweren Gefährt. Die fantastische Sicht auf die Berge, die einsamen Taeler entschädigen mich für die Mühe. Nach 30 km geht's hoch zum Paso Garibaldi; ein kalter Gegenwind bläst mir entgegen. Nach der Abfahrt ändert sich die Landschaft in eine Steppe. Es wird trockener und um einiges wärmer. Mit Rückenwind und leichtem Regen erreiche ich nach 110 km den nächsten Ort - Tolhuim.

Tolhuim erinnert mich an den wilden Westen mit den kleinen Holzbaracken eine arme Gegend. Die Panaderia (Bäckerei) ist dagegen riesig und die Attraktion der Region. Der Chefe bietet mir eine Gratisunterkunft an - das Gerücht bewarheitet sich also. Emilio, el chefe bietet allen Cyclistos locos (verrückten Radfahreren) ein Bett an. Ich treffe noch ein Argentinier mit Rad.  

Am nächsten Tag gehts Richtung Rio Grande. Da es regnet und stürmt warte ich noch ab und schlage mir den Bauch voll in der Panaderia hmmm.. wunderbare Dulces!!! Es klart auf und ich starte nicht mit einem Rückenwind sondern mit einem 'Rückensturmwind'. Fast wie Motorradfahren - nur lautlos, bis auf das Surren der Pneus. Super Feeling so sollte es sein!!. Kurzer Stop um kreisende Condore zu beobachten oder springende Guanacos, welche wohl die Cyclistos auch für etwas loco halten. Unterwegs treffe ich noch Karl ein pensionierter Deutscher Radler, dann noch Stephan (CDN) und Angie (NZL) mit Velos. Dann noch Maths aus London, ein weiterer Fernradler.